Online-Seminar zum Thema Verschwörungsideologien und Antisemitismus
In Kooperation mit der Amadeu Antonio Stiftung (AAS) fand am 10. Juni 2020 von 10–13:00 Uhr ein Online-Seminar zum Thema „Verschwörungsideologien und Antisemitismus“ statt. Für die 13 Teilnehmer*innen stand dank der Expertise von Melanie Herrmann und Aileen Mirasyedi (beide von der AAS) nicht die Suche nach der vermeintlichen „Wahrheit“ oder die Suche nach „Argumenten“ im Umgang mit Verschwörungsideologien im Vordergrund. Vielmehr ging es darum die Struktur und die Funktion von Verschwörungsideologien zu erfassen. Ihr Wesen ist es eine Schwarz-Weiß-Sicht der Gegebenheiten zu zeichnen, bei der meist ein mystisches Feindbild geschaffen wird unter Bezugnahme auf antisemitische Ressentiments. Solche Ideologien sind in ihrer Darstellung vereinfacht und bedienen sich meist einer emotionalen und rassistischen oder menschenfeindlichen Sprachgebung. Je überzeichneter das Feindbild dargestellt wird, desto drastischer müssten die Gegenmaßnahmen ausfallen. Dahinter verbirgt sich oftmals der Versuch, Gewalt zu legitimieren.
Ein „No Go“, so das Resümee. Es ist die Aufgabe und die Verantwortung jedes/jeder Einzelnen, seine Haltung zu Demokratie, zur Gesellschaft und zu einem zwischenmenschlichen Umgang zu finden und zu repräsentieren. Auch und gerade in Krisenzeiten wie Corona. Dabei sollte im Umgang mit Verschwörungsideologien nicht nur über den vermeintlichen Wahrheitsgehalt solcher Mythen gesprochen werden. Vielmehr müssen die Menschen in den Fokus rücken, die durch Verschwörungsideologien ausgegrenzt und diskriminiert werden.
Wie schwer das aktuell sein kann, wurde auch besprochen. Umso wichtiger scheint es, dass wir in Falkensee gut im Gespräch bleiben!